Stille, eine eigene Art von Stille lag über diesem kleinen Tal.

Es gibt viele Arten von Stille, es gibt eine weiche Stille. Wie auf einem Schlachtfeld nach dem Kampf ,wenn das Gejammer und Stöhnen verklungen war.  Auch eine Harte, kurz vor dem Kampf, die Trommeln gerade verstummt, abwartend ,sich aufbauend bevor der Ansturm beginnt. Eine Spürbare und Wahrnehmbare, wo jeder darauf wartet das sie gleich explodiert. Eine Kalte, wie wenn sich der erste Schnee über die Leichen der Erschlagenen legt. Dann die Erzeugte, als letzter stehend, mit pochendem Herzen, Stahl in der Hand, aus vielen Wunden blutend und doch siegreich. Nun die Bedrohliche, wer hat nicht schon diese kalte Hand im Nacken gespürt. Die Unvermeidbare, die dafür sorgt das sich die Zeit dehnt, wenn man seinem Gegner zum ersten mal in die Augen schaut, kurz bevor sich die Klingen kreuzen.

Es gibt auch noch die  Besinnliche und Abwartende, in Rachegedanken Geborene, und  noch soviel mehr Arten von Stille, die jedweder Beschreibung spotten.

Die Stille die über diesem Ort lag war anders, sie war einfach vorhanden, ohne Anspruch an sich selbst.

Und genau dies hatte Ti´Ktok hier her geführt. Und er war sich sicher das er hier nicht sein wollte. Aber gerade deswegen war er hier.

Denn Sie hatte Ihn hier her geschickt, Sie, die Shatraug des Clans. Sie, die ihn hatte leiden lassen, ihn ausgelacht, mit Ihrer grässlichen, kratzigen Stimme, Sie die sein innerstes nach außen gewendet, sein Blut vergossen und sein Hirn mit Ihren verderbten Ritualen verdreht hatte.

Er war zur Shatraug gegangen, weil er es nicht mehr ertragen konnte.

Nachdem Sie mit Ihrem unheiligen Kram fertig war flüsterte Sie ihm knirschend ins Ohr „Geh an den Ort der Stille, ins verfluchte Tal, dort wirst Du die Antwort finden.“

Pah, Skamma, bei den geschwollenen Eiern von Sloshka, so ein Dreck.

 Aber nun war er hier, und Sie war bei den Ahnen und verwünschte Ihn vom Großen Grün aus. Scheiß drauf...

Angefangen hatte es kurz vor dem Beginn der Kaltzeit, und es wurde immer schlimmer.

Zuerst dachte er, es sei der Wind, der Ihm Geräusche zutrug, Dann hörte er es im rauschen der Blätter, im gurgeln des Baches. Selbst das rascheln der Mäuse und Ratten im Stroh schien ihm etwas sagen zu wollen.  Und es wurde schlimmer und schlimmer.

Egal ob im Wachsein oder Schlaf, eine STIMME flüsterte Ihm zu...unaufhörlich...

Doch er konnte die Worte nicht verstehen, krudes Zeug.

Zuhause, hier war er aufgewachsen, hatte sich als Snorkling beim Kampf um die abgenagten Knochen, die die Älteren ihnen überlassen hatten, durchgesetzt. War dadurch stärker als viele des grünen Gesocks geworden und hatte sich so seinen Platz erobert. Etliche Jahre, etliche Kämpfe, etliche verstümmelte Brüder hatten Ihn an seinen Platz gebracht.

Und er lebte gerne hier, im Schatten des großen Berges, der der immer weiß von Schnee war, und kalt. Und wann immer er in Laune war, brachten Ihm die alten Weiber ihre Töchter.

Aber die STIMME, Skamma was soll das. Keiner sonst schien Sie zu hören. Es hörte einfach nicht auf....Wenn er jetzt durchs Lager lief,  bemerkte er wie sie ihm Blicke zuwarfen, flüsterten wenn sie dachten er merke es nicht.

Also hatte er sein Zeug gepackt, sich einen Weg durch das grüne Pack getreten und  seinen dämlichen Bruder, der schon wieder besoffen bei den Schweinen lag, die Horde überlassen, die er gerade durch die letzte Dunkelzeit gebracht hatte, und sich zur Shatraug aufgemacht.

Allerdings, ist es nie eine gute Idee die Shatraug aufzusuchen. Über die Schamanin, flüsternd als die Hexe benannt, existierten mehr böse Geschichten, als über sonst etwas.

Aber bevor ihm der Kopf platzte, ging er halt doch zu Ihr.

Nun ja, das war halt auch nicht so gut ausgegangen. Aber es würde sich schon eine neue finden.

Ti`Ktok befand sich bereits wieder auf dem Rückweg zu seinem Lager, um sich vor Frust noch ein wenig zu prüglen, als die Stimme erneut und mit nie da gewesener Penetranz seinen Kopf zum bersten zu bringen schien.

Weil ihm sonst nichts einfiel, und auch niemand in der Nähe war, an dem er seinen Frust ablassen konnte, machte er sich fluchend doch auf den Weg in das von der Shatraug genannte Tal.

Dort angekommen sammelte er sich und stieg einen kaum erkennbaren Pfad hinunter.

 Die Stimmen in seinem Kopf wurden leiser.., doch irgendwie waberte es in seinem Hirn, und seine Füße traten neben seine Füße, und er lief scheinbar durch die Luft, neben dem Pfad entlang hups,, stolperte und „Baschhh“, er gab sich selbst eine Ohrfeige und stand wieder auf dem Pfad.

Scheiß Magie! Der Pfad war wieder da wo er sein sollte.

Es wurde steiler..., aber weiter unten öffnete sich der Weg und gewährte Ihm einen Blick auf eine kreisrunde Wiesenfläche inmitten von zerklüfteten Felsformationen.

Skamma, die runzlige, böse Alte hatte doch was von Felsnadeln, und so einem Felsentor erzählt.

Da die Neigung des Pfades ihm keine Möglichkeit mehr zum Verweilen anbot, sondern sein unbeholfenes herunterstolpern noch beschleunigte, kam er wie ein Snorkling mit schlackernden Beinen und wild rudernden Armen kopfüber auf der Wiese an. Und stoppte abrupt.  Es tat weh.. Kopfschmerz;

Sein Blut, durch den Zusammenstoß mit einer der Steinsäulen, die auf einmal überall im Kreis um Ihn herumstanden, spritze in alle Richtungen, und traf die selbigen. Diese fingen an zu leuchten, erst die Blutspritzer, dann weitete sich das Leuchten aus, und wurde so hell, das er die Augen fest zusammen kniff.

Dabei spürte er ein Wummern, nicht nur im Kopf, sondern überall. Er ging in die Knie, fiel auf alle Viere und ihm wurde schlecht, richtig übel...

Alles drehte sich um ihn. Er kotzte seine letzte Mahlzeit; abgemagertes Kaninchen, in einem massiven Strahl vor sich und öffnete die Augen.

Und vor ihm stand ein großer, dunkler Ork und schaute angewiedert auf seine vollgekotzten Füße.

Scheinbar war er nicht mehr in dem verfluchten Tal.

Er sah Stein und Wasser, viel Wasser, viel Stein und eine Menge Orks die auf den Steinen herumlungerten und ihn alle anstarrten als hätte er seinen Lendenschurz vergessen. Er blickte kurz an sich herunter; alles da.

Die Steine waren flach, ungefähr so groß wie ein Warg-Gehege und es waren viele.

Doch noch viel mehr Wasser war um die Steine herum.

Skamma, was für eine Trollscheiße.

Jetzt raunzte ihn dieser Scheißork vor ihm auch noch an. „Warum kotzt du mir auf die Füße, und wie kommst du so plötzlich aus dem Nichts auf mein Floß ?“

Ähm !

Skamma, beim widerlichem Ausfluß von Sloshka´s Anus, was war nur mit seinem Leben passiert.

Ähm !

„Also ich bin hier.“

“Das sehe ich deutlich auf meinen Füßen“

Die anderen Orks auf dem Floß fingen an zu lachen...allerdings nur so lange bis mein Gegenüber zwei von Ihnen ins Wasser stieß, wo sofort irgendwas dunkles mit sehr großen Zähnen auftauchte und verhinderte das sie schwimmen lernen konnten.

„Ähm ! Ich bin Stimmen gefolgt....“ ( hört sich ja echt gut an)

„Also, scheinbar soll ich hier sein, ich kann kämpfen.“

„Und jetzt für Blut, bei den runzligen Pickeln am Arsch von Sloshka, ….Wer bist Du?“. 

„ Ich bin Gronka Bumbachtach, und mit Mir werden wir die Herschafft der Menschen beenden und das Zeitalter der Orks begründen.

Nach einem blick in die Miene des dunklen Orks, stellet Ti´Ktok fest „Skamma, das meint der ernst“

„Hmm, bin dann wohl dabei“

Und so begann es............

Wahrheitsgemäß, Unverfälscht und Wortgetreu Niedergeschrieben nach mündlicher Erzählung von o. g. Ti´Ktock, seines Zeichens Ork im Clan der Toa-Nakei

  1. Tag im Jaguar, 711 Mond .

 Gnicht , Fra,

 Bevollmächtigter, herrschaftlicher,  Sonderbeauftragter für Flora, Fauna und Interkulturelle Gegebenheiten.

 

Shatraug  - Orkische Schamanin, Hexe

Skamma  - Schimpfwort, ?

Sloshka  - angeblicher Orkischer Held

Gnicht, Fra – Obskure, Unidentifizierbare Person, mit umfangreichen Befugnissen betraut. Seltsames Erscheinungsbild.

Besitzt: Königliche Ermächtigungsschreiben, Herrschaftliche Vollmachten, Annerkennungsschreiben, Empfehlungsschreiben, Passierscheine, Blanko-Scheine, und scheinbar fast unbegrenzte Mittel.

Vita:

Fra Gnicht,

Geburtort: Mokosh

Rasse: Mensch

Geschkecht: M

GebDat.;  ?

Beruf:  Forscher, Entdecker, Botschafter