Der Elegie zweiter Teil:

Nimm einen Donnervogel, haben sie gesagt, das ist ein treuer Freund und total handzahm, haben sie gesagt ...
In der Realität gehen mir die Verbände aus, weil das verdammte Vieh mich ständig beißt.
Wie so ein Vogel wohl schmeckt, frage ich mich.

Schon die Geräusche, die Bong macht, treiben mich in den Wahnsinn. Ein hysterischer Hahn vor der Kastration mit einer rostigen Scherbe täte es unter seiner Würde finden, dermaßen zu plärren. Ich würde ihn zurück anschreien, wenn das irgend etwas brächte.

Das mag klingen, als hätte ich schlechte Laune. Ist auch so. Ich bin hungrig, durstig, untervögelt und kein Jim Beam weit und breit.
Die Umstände sprechen gegen Zufriedenheit.
Das Geschaukel auf Bong macht es auch nicht besser.

Die Steppe langweilt mich. Büsche und Sand. Wer hat sich das ausgedacht? Nichts als Büsche und Sand. Als hätten gelangweilte Rieseneltern ihrer Kackbratze von einem Riesenkind einen Zen-Garten geschenkt. Der fand das doof und hat alles durcheinander geworfen.

Ich bin schon eine Woche unterwegs. Nichts ändert sich.
Ich könnte jetzt sogar Menschen vertragen. Aber nein: Nur Wind und die verstörenden Geräusche von Bong.

Wer mit sich selber spricht, steht kurz vor dem Wahnsinn, haben sie gesagt. Das waren bestimmt die gleichen Experten, die auch Donnervögel toll finden.

Was noch schlimmer ist: Mein Tabak geht zu Ende. Und Kakteen kann man nicht rauchen. Das habe ich probiert, da bekommt man Scheißerei drauf, wie die Wantler sagen täten.

Nun ja, vor mir der Horizont, unendliche Weiten, ich hasse es jetzt schon.

Mann, wie war ich doch glücklich in meiner mehrere 100 Quadratmeter großen Therme (grmpf) mit ohne Staub und Lärm. Nur ich und das Echo meiner Worte.
Das Geschnaube der Hydra, das vermisse ich.

Ob sich die Kinder freuen werden, wenn sie mich sehen? Wohl kaum. Ich werde nur der Onkel sein, der im Wasser atmen kann und ihre Kunststückchen gut findet. Wofür also das Ganze?

Ich sollte die Hydra wiederfinden, DAS wäre doch eine Aufgabe, aber NEIN ich stapfe hier durch die Einöde mit einem Vogel, der mich ansieht als plane er die Übernahme. Er kann geradeaus laufen und gleichzeitig zur Seite sehen, als wäre es ihm egal, wenn er in etwas läuft, das sollte einem doch zu denken geben.

Wenn ich noch eine einzige Eidechse essen soll, dann drehe ich durch, aber andererseits … jedesmal wenn ich Bongs Schenkel betrachte habe ich das Gefühl, er weiß, dass ich „Nuggets“ denke. Und er sieht mich böse an, aber dieses Viech kann wahrscheinlich nur böse gucken. Ich schau böse zurück, hilft aber nichts, der ist resistent und beißt mich. Ich frage mich, wieso wir diese Tiere nicht schon längst alle zu Steaks verarbeitet haben.

Der Tag geht wieder zu Ende, am Horizont nur Einöde.
Halt, nein, da sehe ich doch etwas, es sieht aus wie eine Siedlung.
Endlich mal was anderes.

Vielleicht etwas Nettes, wahrscheinlich aber etwas, das über kurz oder lang zappeln wird. Ich lockere Viikate und gebe Bong die Sporen.
Es riecht nach Ärger, Alkohol und einem Federbett mit Begleitung. Endlich ...